Pflanzenbau |
Der Hof hat eine Betriebsfläche von gut 37 ha Land. Die Landwirtschaftliche Nutzfläche beträgt 35 ha. Auf den Ackerflächen werden folgende Kulturen Angebaut:
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Weizen ist die wichtigste Getreideart der Schweiz. Weizen schätzt ein warmes, nicht zu trockenes Klima. Der hier angebaute Brotweizen wird dank seiner guten Backfähigkeit zur Herstellung des vielfältigen Brot- und Gebäcksortimentes verwendet.
Weizen ist das wichtigste Getreide zur Brotherstellung. Grundsätzlich wird zwischen Weichweizen und Hartweizen unterschieden. Bei beiden Arten gibt es noch viele Unterarten. So ist beispielsweise auch der Dinkel eine Unterart von Weichweizen, obwohl er in der Regel als eigenständige Getreideart betrachtet wird. Weizen ist neben Reis und Mais weltweit das am meisten angebaute Getreide. In der Schweiz wird nur Weichweizen angebaut. Dabei wird der Winterweizen im Herbst und der Sommerweizen im Frühjahr gesät. In Südeuropa, Russland und Nordamerika wird der Hartweizen (Glasweizen, Triticum durum) mit kurzer Ähre und fast glasharten Körnern bevorzugt. Hartweizen macht etwa zehn Prozent der Weltproduktion an Weizen aus.
Aussaat
Roggen, Triticale und Dinkel werden ausschliesslich im Herbst ausgesät. Bei Hafer, Weizen und Gerste ist die Aussaat je nach Sorte auch im Frühjahr möglich. Bevor der Bauer säen kann, wird das Saatbett zumeist durch mehrere Arbeitsgänge hergerichtet: Nachdem der Bauer mit dem Pflug die Pflanzenreste der letzten Ernte in den Boden eingearbeitet hat, lockert er ihn mit einer Egge. Dies geschieht rund drei bis vier Wochen vor der Saat. In den letzten paar Jahren wird Getreide immer häufiger direkt gesät. Dass heisst, es wird vor der Saat weder gepflügt noch geeggt. Dies hat den Vorteil, dass der Boden geschont wird. Jedoch wird das Getreide in den ersten paar Wochen bis Monaten stark vom Unkraut konkurrenziert. Der Bauer muss also abwägen, welche Anbaumethode für seinen Boden am besten geeignet ist. Pro Quadratmeter sät der Bauer etwa 400 Weizenkörner. Zum Keimen benötigt das Getreidekorn Wärme, Wasser und Sauerstoff. Vor allem die letzten beiden Faktoren werden wesentlich von der Saattiefe mitbestimmt. Wird tief gesät, kann sich der Samen zwar sehr gut mit Wasser versorgen, dafür aber nur unzureichend mit Luft.
Pflege
Damit die Getreidepflanzen gut gedeihen, müssen sie vor allem mit den Nährstoffen Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium ausreichend versorgt werden. Im Getreidebau werden zumeist Kunstdünger verwendet – technisch oder chemisch hergestellte Düngemittel. Diese können von den Pflanzen sehr schnell aufgenommen werden. Gülle eignet sich besonders im Frühjahr ebenfalls als Dünger. Stallmist hingegen ist zur Nährstoffversorgung von Getreide ungeeignet, da es lange dauert, bis er soweit abgebaut ist, dass er von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden kann. Zuviel Dünger kann dem Getreide schaden. Eine zu hohe Stickstoffdüngung kann dazu führen, dass das Getreide bei einem Sommergewitter einknickt und auf den Boden fällt. In der Fachsprache spricht man in diesem Fall von Lagerfrucht. Umgefallene Pflanzen verlieren an Qualität und können nach der Ernte häufig nicht mehr zu Brot verarbeitet werden.
Neben der Düngung ist auch die mechanische oder chemische Unkrautregulierung ein wichtiger Bestandteil im Getreidebau. Zudem gilt es, Krankheiten und Schädlinge im Auge zu behalten und wenn nötig mit Pflanzenschutzmitteln oder tierischen Nützlingen den Schaden zu begrenzen.
Ernte
Die Ernte erfolgt je nach Getreideart zwischen Ende Juni und Anfang November. Als erstes ist die Gerste reif, als letztes der Mais. Um den optimalen Erntezeitpunkt zu erwischen, muss der Bauer die Getreidekörner regelmässig sorgfältig kontrollieren: Sobald das Korn hart und der Wassergehalt 15 Prozent beträgt, kann geerntet werden. Beginnt es während der Getreideernte zu regnen, muss der Mähdrescher seine Arbeit einstellen. Je nach Intensität und Länge des Niederschlages kann erst nach zwei Tagen weitergedroschen werden. Getreide kann auch bei einen Wassergehalt von über 15 Prozent gedroschen werden. Das Erntegut muss aber anschliessend künstlich getrocknet werden.
Bedeutung des Zuckerrübenbaus
Fast 50 Kilogramm Zucker konsumieren wir in der Schweiz pro Kopf und Jahr. Die einheimische Produktion deckt je nach Anbaujahr zwischen 45 und 60 Prozent des Bedarfs. Etwa 7'000 Bauern produzieren auf gut 18'500 Hektaren Zuckerrüben. Wer diese Kultur anbauen will, muss ein Zuckerrübenkontingent beantragen. Wenn er ein solches besitzt, darf er soviel Zuckerrüben anbauen, damit er die ihm zugeteilte Menge liefern kann. Die Ernte wird auf der Strasse oder per Bahn in die Zuckerfabriken in Aarberg BE oder Frauenfeld TG geführt, wo aus den Rüben jährlich etwa 200'000 Tonnen Zucker gewonnen werden.
AnbauTypische Zuckerrübenböden sind tiefgründige, steinarme, humusreiche, sandige Lehmböden, die gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt sind. Der Rübenanbau erstreckt sich in der Schweiz von Genf bis zum Bodensee, aber auch in die Föhntäler wie Rhonetal, Aaretal und Rheintal. Die Pfahlwurzeln dringen bei ihrem Wachstum bis zu zwei Meter tief in den Boden. Sie müssen dauernd genug Bodenluft zum Atmen haben, andernfalls ersticken und faulen sie.
Pflege
Bis vor wenigen Jahren, war der Zuckerrübenanbau mit viel Handarbeit verbunden. Alte Sorten waren mehrkeimig, bildeten also mehrere Triebe. Daher musste der Bauer die Pflanzen einige Zeit nach der Saat vereinzeln (überzählige Pflanzen beseitigen). Nur so konnte gewährleistet werden, dass die einzelne Rübe genügend Platz zum Wachsen hat. Heute gibt es einkeimiges (monogermes) Saatgut, das nur noch eine Pflanze ausbildet. Da das moderne Sattgut sehr klein und keimschwach ist, wird es vor der Saat in eine kugelrunde Pille verpackt. Das sogenannte Pillieren erleichtert die Säarbeiten, hilft Doppelablagen zu vermeiden, verbessert die Keimkraft und schützt die Keimlinge vor Krankheiten und Schädlingen. Zudem können der Pilliermasse Nährstoffe zugefügt werden. Kurz nach der Saat muss die Kultur gehackt werden um das Verkrusten der Bodenoberfläche zu verhindern, aber auch als Massnahme zur Unkrautbeseitigung.
Ernte
Die sogenannte Kampagne (Periode, in welcher die Fabriken die Rüben verarbeiten) beginnt Ende September und endet an Weihnachten. Jeder Bauer klärt mit dem Abnehmer ab, wann er seine Ernte abliefern kann. Liefert er sehr früh oder sehr spät, erhält er einen Zuschlag weil die Rüben dann einen tieferen Zuckergehalt aufweisen.
Die Zuckerrüben werden mittels grosser Spezialmaschinen geerntet. Bei der Ernte wird das Laub und der Rübenkopf abgeschnitten. Dieser "Abfall" bleibt als Gründüngung auf dem Boden. Die Rüben werden anschliessend ausgegraben. Meist wird das Erntegut am Feldrand zwischengelagert, bis es in die Zuckerfabrik geliefert werden kann.
Die Rüben werden entweder auf der Strasse oder per Bahn nach Aarberg oder Frauenfeld geliefert. Dort werden sie gewogen, auf Erdbesatz und die Schnittqualität geprüft, bevor das effektive Nettogewicht ermittelt wird, welches bei der Bezahlung entscheidend ist. Der Preis, den der Bauer lösen kann, ist zudem abhängig vom Zuckergehalt der Rüben.
Mais wird als Nutzpflanze vor allem zur Ernährung des Menschen (direkt oder über Produkte der Maisstärke) und als Futterpflanze angebaut. Darüber hinaus hat die Pflanze eine große Bedeutung als Energiepflanze zur Herstellung von Biokraftstoffen (Bioethanol, vor allem in Nordamerika) und als Energiemais zur Herstellung von Maissilage als Biogassubstrat. In der stofflichen Nutzung spielt Maisstärke als Ausgangsprodukt für Biokunststoffe, als Fermentationsrohstoff und für andere Stärkenutzungen eine Rolle. Für dekorative Zwecke gibt es verschiedene Arten von Ziermais. Mais enthält weniger für den Menschen nutzbares Eiweiß als die meisten anderen Getreide.
Mais ist ein Sommergetreide – die Aussaat erfolgt von Mitte April bis Anfang Mai, wenn der Boden warm genug und die Gefahr von Spätfrösten nicht mehr gegeben ist. Mais braucht zur Keimung und zum Feldaufgang eine gewisse Temperatur (Keimung 7–9 °C) und eine gewisse Wärmesumme für den Feldaufgang. Bei niedrigen Temperaturen wird der Keimling von Bodenpilzen befallen und verliert seine Triebkraft; lückige Maisbestände mit geringeren Erträgen sind die Folge. Andererseits führt späte Saat ebenfalls zu Ertragsminderungen, weil die Sonnenenergie des Sommers dann nicht voll ausgenutzt wird. Als Faustregel gilt in der Schweiz eine Aussaat nach dem 10. Mai resultiert in 1 % Minderertrag pro Tag Verspätung. Mais wird in Reihen als Einzelkornsaat mit mechanischen oder pneumatischen Einzelkornsähmaschinen gesät (österreichisch: gesetzt); die Bestandsdichte ist sorten- und regionsabhängig und beträgt im Durchschnitt etwa 10 (7,5–11) Pflanzen/m². Der Reihenabstand beträgt etwa 75 cm, der Säabstand etwa 10 bis 15 cm.
Die Ernte des Silomaises findet in Deutschland Mitte September bis Anfang Oktober statt (der optimale Erntetermin liegt bei etwa 30 % Trockensubstanz der Gesamtpflanze), Körnermais wird in klimatisch bevorzugten Gebieten ab Ende September bis Ende November geerntet. Trotzdem liegt der Feuchtigkeitsgehalt der Körner mit etwa 25–35 % noch so hoch, dass eine entsprechende Trocknung notwendig ist. Haltbar sind Einzelkörner mit max. 16 % Feuchtigkeit; werden ganze Kolben in durchlüfteten Drahtgittersilos eingelagert, so darf die Feuchtigkeit etwas höher sein. Der Hektarertrag von Körnermais liegt bei der Ernte zwischen 80 und 120 dt/ha.
In Europa und Nordamerika ist er ein wichtiges Viehfutter, da die Silierung der Maispflanzen die Vorratshaltung für den Viehwirtschaftsbetrieb möglich macht. Zudem ist er als Stärkelieferant auch ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Bioethanol (vor allem in den USA)
Bedeutung des Sojaanbaus
Soja ist die wichtigste Ölpflanze der Welt. Lange Zeit war China der wichtigste Produzent und Exporteur. In den Jahren zwischen den Weltkriegen begannen auch die USA mit dem Anbau. Sie lösten nach dem zweiten Weltkrieg China als Spitzenreiter ab und decken heute die Hälfte des weltweiten Bedarfes ab. Nur gerade vier Länder, die USA, Brasilien, China und Argentinien, teilen sich 90 Prozent des gesamten Marktes. In der Schweiz wird diese Pflanze erst seit 1988 angebaut. Im Jahr 2003 betrug die Anbaufläche bei uns gut 2’500 Hektaren.
AnbauSoja ist eine ideale Vorfrucht für Getreide, denn Getreide kann einen Teil des von der Soja mineralisierten Stickstoffs aufnehmen. Unter unseren klimatischen Bedingungen wird Soja Anfang Mai, also etwas nach Mais, gesät. Gesät werden kann mit einer Sämaschine für Getreide. Das Ziel ist es, 45 bis 60 Pflanzen pro Quadratmeter auf dem Feld zu haben. Anders als andere Leguminosen, kommen die stickstofffixierenden Knöllchenbakterien von Soja in unseren Böden nicht vor. Daher muss entweder das Saatgut oder der Boden mit den entsprechenden Bakterien geimpft werden.
Pflege
Soja ist in Bezug auf die Düngerart keine anspruchsvolle Pflanze. Jedoch wird der Dünger mit Vorteil vor der Saat ausgebracht. Da die Knöllchenbakterien Stichstoff aus der Luft fixieren, ist eine Stickstoffdüngung nicht notwendig. Auf eher trockenen Parzellen kann es während Trockenperioden von Vorteil sein, wenn die Sojabohnen bewässert werden können.
Ernte
Wenn sich die Blätter der Sojabohne gelb verfärben und abfallen, ist dies das Zeichen, dass die Zeit der Ernte naht. Wenn die Körner reif sind, liegen sie lose in der Hülse und rasseln, wenn der Wind über das Feld streicht. Die Ernte mit dem Mähdrescher findet meist im September statt. Diese ist, ähnlich wie bei der Rapsernte, nicht unproblematisch, da die Hülsen zu früh aufspringen können, was zu beträchtlichen Verlusten führen kann. Der Verlust eines einzigen Korns pro Pflanze ergibt pro Hektare einen Ertragsverlust von 100 Kilogramm.
Futterbau
Die Schweiz ist ein Grasland. Mehr als zwei Drittel der von der Landwirtschaft genutzten Fläche (Landwirtschaftliche Nutzfläche LN) sind Wiesen oder Weiden. Flächenmässig ist das Wiesland neben dem Wald das wichtigste Landschaftselement der Schweiz. All diese Wiesen und Weiden dienen einem einzigen Zweck: dem Futterbau. Je nach Nutzungsart wird zwischen Dauerwiesen, Weiden oder Kunstwiesen unterschieden. Während die Dauerwiesen über mehrere Jahre ohne Neuansaat genutzt werden, wird die Kunstwiese nur während einer oder zwei Vegetationsperiode hindurch futterbaulich genutzt und macht nach dieser Zeit Ackerkulturen wie zum Beispiel Getreide Platz. Die Weiden sind Grünflächen, die nicht gemäht werden, sondern den Tieren als Futtergrundlage im Freien dienen.Futterbergung und Konservierung
Je nach Verwendungszweck geschieht die Futterbergung auf unterschiedliche Art und Weise. Gras, das zur Frischverfütterung vorgesehen ist, wird nach dem Mähen in den Stall gebracht. Es wird dort innerhalb von etwa 24 Stunden verfüttert. Für die Winterfütterung wird Gras konserviert. Dazu gibt es zwei Methoden: Trocknung und Silage. Betriebe mit Silofütterung verwenden den ersten Schnitt als Silage. Betriebe in der Siloverbotszone produzieren aus dem Frühjahrsgras geschmackvolles Heu. In der Folge sind im Unterland zwei weitere Schnitte möglich, die zu Emd getrocknet werden.
Heu:
Zur Qualität des Dürrfutters tragen sowohl der optimale Schnittzeitpunkt wie auch ein ausgewogener Bestand des Heugrases bei. Damit die Verluste nicht zu gross sind, ist eine schonende Heubereitung und Lagerung unerlässlich. Heu sollte idealerweise nicht mehr als zwölf Prozent Wasser enthalten, da sonst die Lagerfähigkeit abnimmt und die Gefahr von Fäulnis besteht. Damit dieser hohe Welkgrad erzielt werden kann, braucht es viel Sonne und Wärme. In der Schweiz ist das Risiko hoch, dass Regen oder ein Gewitter das vollständige Trocknen des Grases erschwert oder gar verunmöglicht. Um auch nicht ganz optimal getrocknetes Heu einbringen zu können, belüften viele Landwirte ihren Heustock mit einem Gebläse.
Silage:
Die Einlagerung von Gras in Silos ist in der Schweiz das zweitwichtigste Verfahren, um das Futter haltbar zu machen. Silieren wird häufig auch als Vergären oder Ansäuren umschrieben. Heute kennt man neben den Hochsilos auch die Flachsilos sowie die Ballensilage. Um aus frisch geschnittenem Gras Silage herstellen zu können, muss das Gras nur leicht angewelkt und nicht wie beim Heu fast vollständig getrocknet werden.
Letzte Änderung: 19.09.2006/fla